OHM und YOGA


<<Der Yoga und ॐ (AUM / OHM)>>

 

Der Yoga in der Tradition des Non-Dualismus als Ausdruck eines Weges bzw. Nicht-Weges ist unabdingbar im ॐ nicht nur repräsentiert, sondern vielmehr gibt dieser Klang ॐ dem Yoga erst die Kraft und stellt gleichzeitig das gesamte philosophische Konzept (non-dualistischer Natur) dar - alleine das schon ist unglaublich.

 

Dieses Sanskritschriftzeichen ist schwierig in die deutsche Sprache zu transferieren, speziell wegen der Aussprache von U und M. Klar zu erkennen ist, dass dieses Schriftzeichen aus Teilen des A's, U's und einer gewissen Form des M's besteht.

 

Entgegen dem deutschen Sprachgebrauch, wird das Schriftzeichen ॐ von Guttural über Labial bis hin zum "AnusvAra" (nasales M) gesprochen, d.h. es kommt zu einer Stimulierung von Rachen über die Lippen bis in die Mitte des Gesichtsfeldes bzw. Ajna-Chakra. Hier sei erwähnt, dass im österreichischen Sprachgebrauch das U normalerweise Gutteral (Halsbereich) gesprochen wird und das M bei den Lippen. Da es sich allerdings beim ॐ nicht um ein normales M handelt, sondern um AnusvAra wird das M nasaliert, was einen eklatanten Unterschied in der Wirkung bringt. Das U wiederum wird labial "gehaucht", ich würde es empfindungsmäßig als "Windbuchstaben" bezeichnen.

 

Die korrekte Aussprache der drei Buchstaben A, U und M korrespondiert mit dem Aufsteigen der Kundalini-Shakti und der Stimulierung der 6 Chakras.

 

Wird das "A" gutteral (Halsbereich) getönt, kommt dieser Klang von physisch von tief unten, aus dem Bereich des Beckens, welches mit Muladhara (Wurzel) und Svadhisthana (Sexual Chakra) in Verbindung steht. Das "A" wird gleichzeitig dem Wachzustand des Körpers zugeschrieben, der Welt des sinnlich Wahrnehmbaren und des "Ich's".

 

Würde das "U" österreichisch ausgesprochen werden, verbleibt man auf feinstofflicher Ebene im Beckenbereich.

 

Wenn jedoch das "U" korrekterweise labial gehaucht wird, wird man erstaunt feststellen, das einerseits über den Windstrom der labialen Aussprache physisch die Lippen sehr fein stimuliert werden und der Tonausgangspunkt nun im Brustkorbbereich, also Anahata (Herz) Chakra, liegt. Das "U" steht in weiterer Folge für die Traumschlafzustand, die "erdachte Welt im Inneren".

 

Wenn man am Ende des Tönens nun zum "M" kommt, dieses jedoch "hochzieht", also nasal spricht, vergleichbar mit dem französischen "Monsieur", spürt man grob- und feinstofflich eine sehr klare Stimulierung der Gesichtsmitte bis auf Höhe zum dritten Auge, Ajna Chakra (Stirn). "M" steht für den Tiefschlaf, dem Zustand unendlicher Möglichkeiten, tiefsten (leider unbewussten) Selbstgewahrseins, dem Zustand, in dem Heilung stattfindet.

 

Erklingt das AUM / OHM aus sich heraus im Ganzen, erweckt es aus sich heraus das A, U und M und steht für den vierten Zustand, Turiya, das Eine-Eine, das Eine-ohne-Zweitem, in dem nichts entstanden ist und nichts vergeht, dem Sein-an-Sich.

 

Langsam, sehr langsam, ganz wenig durch Studium jedoch der tiefen Praxis geschuldet, entstehen Lichtblicke in die unglaublich faszinierende, komplexe und absolut perfekt ineinandergreifende Genialität der nondualistischen Yoga-Philosophie, Sanskrit und dem, was wir hier gemeinhin als Yoga verstehen, Asanas, Pranayama, Nada und Mantra.

 

In Korrelation zur korrekten Aussprache wird man faszinierender Weise feststellen (bei längerer und feiner Praxis), dass entsprechend (sthula) prana, apana, samana, udana und letztendlich vyana VAYU nicht nur stimuliert werden, sondern dass die Reinheit und Essenz des Klanges aus diesen kommt. Der Weg des ॐ im Singen entspricht "witzigerweise" exakt einer intuitiven und den Schriften gemäßen Praxis und auf Ebene der Chakras spielt sich dasselbe Schauspiel ab, nur auf einer anderen Wahrnehmungsebene. Des weiteren kommt es automatisch zu einer sogenannten yogischen Atmung.

 

Hinzukommend sei erwähnt, dass ॐ die Essenz darstellt und in reinster Form, ohne jegliche Möglichkeit des Spielraums einer gedanklichen Idee in der MandukyOpanishad herzerfüllend klar darnieder geschrieben ist - am Tablett serviert zur letzten Meditation.

 

...einfach nur fasziniert...

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