Warum Sadhana?


Es gibt unzählige Beweggründe eine tägliche Yogapraxis zu starten, wie körperliche Wunsch-Veränderungen, psychische Stärkung, Aufarbeitung von Traumatas, Strukturierung und Disziplin im Alltag und natürlich Spiritualität.

Es ist sozusagen "g'hupft wie g'hatscht", was dein Grund ist, dein Sadhana zu starten, kein Grund ist wertvoller oder besser, als ein anderer. Selbst scheinbar höherschwingende Motive, wie "sich spirituell zu erhöhen", sind zumeist eng mit der Ego-Ich-Idee gekoppelt.

Starte einfach. Punkt aus. Fertig.

ZIEL - SCHAFFEN - DURCHHALTEN?


Normalerweise, wenn wir beschließen eine (spirituelle) Praxis zu leben, wie jetzt mit unseren 40 Tagen, passieren im Verstand (manchmal) folgende Gedankengänge:

  • Es kommt die Sonnwendfeier, der Geburtstag vom AA, die Einladung von BB und dann Weihnachten, also es ist de facto nicht möglich JEDEN Tag zu praktizieren, besser ich warte diese Tage ab, aber dann ... Dann wirst du nie täglich praktizieren.
  • "Das Kriya schaffe ich nicht und es dauert alles viel zu lange und noch früher aufstehen ist wirklich unmöglich". All diese Ideen und Beweggründe sind für jede Person "real", solange daran geglaubt wird. In der christlichen Tradition gibt es einen schönen Satz der besagt: "Wer nicht am Morgen betet, tut es nie". 

Geht es wirklich um die 40 Tage, das Durchhalten, das Schaffen? Nein und Ja.

Nein, es geht nicht darum, dass du etwas schaffst, erreichst, durchhaltest, damit du irgendeine, von deinem eigenen Verstand, erschaffene Idee oder Ziel erfüllst und dich nachher "irgendwie besser fühlst".

Vergleiche deine Sadhana-Praxis mit den unzähligen Ritualen und täglichen Abläufen (Praxis) deines Alltags, einfach nüchtern-pragmatisch. Wie viele Jahre oder Jahrzehnte putzt du schon Zähne, wäscht du dich täglich, machst die Wäsche, putzt, kochst, hacklst, schaust in ein Kasterl, denkst im Kreis? All diese Tätigkeiten sind eine Praxis und die Intention, wie du sie ausführst, sind Grade deiner Spiritualität bzw. Ausdrucksweisen deines aktuellen Bewusstseinszustandes. Das einzige, was wir in der Sadhana-Praxis machen, sind gewisse (gewohnheitsmäßige) Verhalten(smuster) mit anderen auszutauschen, die dem nunmehrigen Bewusstseinszustand derart entsprechen, dass sie einfach bewusst als Ausdruck geschehen.

Sadhana-Praxis ist somit nicht ein "ich muss etwas ändern", "ich muss mehr machen, damit", vielmehr ist sie ein schlichter Ausdruck dessen, was wir sind, wir lassen nur mehr und mehr "alte Ideen" und Überlagerungen weg.

Sadhana-Praxis wird ohne Aussicht auf Erfolg praktiziert, ohne der Hoffnung Früchte zu ernten, vielmehr bringt sie uns der uns-eigenen Qualität einer duftenden Rose näher, die schlicht und einfach für jeden, zu jeder Zeit einfach duftet, aus ihrer wahren Natur heraus. Auch wir sind bereits vollkommen (naturgleich der Blume), doch oftmals bemühen wir uns "zu duften" (Verlust der Wahrnehmung unseres Selbst und Überlagerung "mit der Idee von uns Selbst" - Ego) ohne zu bemerken, dass jegliches Bemühen unseren "absoluten Schönheitsduft" vernebelt.

 

Sadhana-Praxis lichtet Nebel, bringt Stille und lässt den Klang dieser erhellen.

Ach ja, nebenbei wird der Körper gestärkt, gewisse körperliche Beschwerden verbessert, die Psyche gestärkt, etc., doch das braucht in keinster Weise ein Ziel sein, denn es passiert einfach so.

 

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